Der Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)

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Zaunkoenig Doppelstabmatten Zaunbau.

Der Zaunkönig gehört zu den unter Naturschutz stehenden Zwergen unter den Vögeln in unseren Breiten. Er ist ein bis 9 cm großer einheimischer Singvogel mit kurzem, aufrecht stehendem Schwänzchen. Unüberhörbar ist der laute Gesang der Zaunkönigmännchen, die nicht nur im Frühjahr mit lauten schmetternden Strophen und typischem Triller die Menschen erfreuen. In der Brutzeit macht er sich mit seinem kräftigen Gesang schon ab 3 Uhr morgens bemerkbar. Und wer bereits im Januar oder Februar einen Zaunkönig hört, irrt sich keinesfalls. Obwohl Zaunkönige zu den Zugvögeln zählen, verbringen viele von ihnen den Winter bei uns. Und wenn der kleine Vogel kräftig und voller Lebensfreude bei Eis und Schnee mitten im Winter zu hören ist, so kundet davon das Sprichwort: "Sich freuen wie ein Schneekönig" Wer einen Zaunkönig entdeckt oder ihn hört, kann sich tatsächlich freuen. Denn hier muß ein Fleckchen naturnahes Gehölz sein. Zaunkönige brauchen eine unterholzreiche Natur, die ihnen ausreichend Schutz, Nahrung und Nistmöglichkeiten bietet. Diese können sie auf dem Lande wie in der Stadt in Ufergebüschen, Laub- und Mischwäldern, Parks, Gärten und sogar vor unserem Fenster im Vorgarten finden, wenn wir ihnen ein bisschen Wildnis bieten. Zaunkönige sind Bodenbrüter, die ihr Nest unter Wurzeln, niedrigen Ästen und Zweigen und unter Hecken bauen. Deshalb machen ihnen bis zum Boden abgeschnittene Sträucher das Leben schwer. Auch Vorgärten mit englischem Rasen und exotischen Gehölzen bieten keinen geeigneten Lebensraum. Während in heimischen Bäumen und Sträuchern die verschiedensten Insekten und Spinnen leben, kann man die Insektenarten, die von importierten Gehölzen wie der Robinie oder Forsythie leben, an einer Hand abzählen. Anders dagegen bietet unsere heimische Flora alles was Zaunkönige brauchen. Auf Weide, Birke, Schlehe oder Haselnuß leben 100 - 450 verschiedene Insektenarten, die nicht nur für diese liebenswerten kleinen Vögel Hauptnahrungsquelle sind. In einem geputzten, kahlen, "ordentlichen" Vorgarten finden Zaunkönige kaum Nahrung. Ihr Winterquartier finden die Vögel in Baumhöhlen; also sind alte, knorrige Bäume wichtige Lebensräume auch für den König unter den Vögeln. Um sich vor der Winterkälte zu schützen und gegenseitig zu wärmen, finden sich schon einmal Gruppen von bis zu 20 Zaunkönigen in einer Höhle zusammen. Sonst sind die unauffälligen Vögel eher Einzelgänger. Besonders im Winter ernähren sich Zaunkönige von Sämereien, so dass heimische Pflanzen und Büsche, die nicht im Herbst geschnitten wurden und noch im Winter Samen und Früchte tragen, ihnen den Tisch bei Kälte decken. Im zeitigen Frühjahr bauen die Männchen mehrere halbkugelige Nester aus Moos und weichem Material wie Federn und Haaren im Gebüsch oder zwischen knorrigen Wurzeln. Viele dieser Nester werden nur als "Spielnester" genutzt. Die Zaunkönigmännchen versuchen mit ihrem auffälligen Gesang und Gebaren, Weibchen auf sich aufmerksam zu machen und für eines der Nester zu begeistern. Das Weibchen sucht sich das schönste zum Brüten aus. Wer Zaunkönigen in der Stadt oder im Garten Nistmöglichkeiten bieten will, sollte zu allererst dafür sorgen, dass in der Umgebung einheimische Bäume und Sträucher vorhanden sind und dass auf Moosentfernungsmittel, Insektizide und Unkrautvernichtungsmittel verzichtet wird. Wo ein Stückchen unterholzreiche Wildnis wachsen darf, wird sich von ganz allein ein Zaunkönig ansiedeln.